Antoinette zu Salm-Salm

Berlin-Kreuzberg (SO 36). Eine junge Studentin mit kaputter, von Heftpflaster zusammengehaltener Brille,  ich begegnete ihr im eisigen Winter 1980 in einer vom Kachelofen kaum warmzukriegenden Bruchbude (die gehörte einer Freundin von ihr und mir). Neben dem Studium arbeitete sie in einer Wäscherei.  Und war doch eine echte Prinzessin: Antoinette zu Salm-Salm. Anscheinend durchlebte sie gerade eine sozialromantische Phase,  die ihr Vater ihr vertrauensvoll gestattete. Bei einem Besuch bei ihr, so erzählte sie,  habe er ganz unkompliziert auf einer Matratze auf dem Küchenfenster übernachtet.  Das nenne ich wahre Größe! 

Leider habe ich Antoinette damals nicht näher kennengelernt.  Aber irgendwie ist unsere Begegnung mir eine liebe Erinnerung geblieben. Ich sehe noch ihren Pass mit dem Namenszusatz "Prinzessin" vor mir, was die DDR-Grenzsoldaten wohl häufig zu Bemerkungen veranlasst hat.  Möge die Erde dir leicht sein,  liebe Antoinette. 

Erst jetzt habe ich gelesen, dass Antoinette von uns ging. Ich bin sehr traurig. Habe ihre Texte gefunden, die ich nun wieder lesen werde.

Ruhe in Frieden! Silvi & Paul

Ich bin sehr traurig, denn ich war Antoinette lange Zeit intensiv freundschaftlich verbunden. Aber ich konnte nicht gegen ihre Krankheit an, obwohl ich viele intensive Gespräche mit ihr geführt habe. Ich hoffe dass sie Frieden hat, den sie hier auf der Erde immer gesucht, aber nie gefunden hat.

Ich wünsche Dir das Du Deine Ruhe gefunden hast