Margot Föhr

Margot Föhr

geb. Kopp
* 03.06.1940
† 10.08.2013 in Sankt Augustin
Erstellt von General-Anzeiger Bonn
Angelegt am 24.08.2013
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Gedenkkerze

Astrid

Entzündet am 16.09.2013 um 20:11 Uhr

Es gibt kaum einen Tag an dem ich nicht an dich denke...

Kondolenz

Erinnerungen an Margot Föhr

08.09.2013 um 15:31 Uhr von Dr. Evelin Reinhold

Auszüge aus der Rede anlässlich der Trauerfeier  für Margot Föhr am 30.8.2013 in der Trauerhalle des Bestattungshauses Kröger in Sankt Augustin

 

 ….   Heute nun, da wir Abschied nehmen,  wollen wir noch einmal ihrer gedenken mit Musik, die sie zu Lebzeiten gern hörte und wir wollen erinnern an Margot und das, was ihr Leben war.

Geboren wird sie als Margarete, eines von 3 Kindern der Eheleute Kopp, am 3. Juni 1940 in Bonn.

In Bornheim-Roisdorf wächst sie auf und besucht die 8jährige Volksschule mit dem anschließenden Hauswirtschaftsjahr und nach dem Willen ihres Vaters und seiner Auffassung: „ Mädchen brauchen keinen Beruf“ bleibt Margot sodann eine Ausbildung verwehrt. Gearbeitet hat sie dennoch immer für den Lebensunterhalt, schon frühzeitig eingebunden in die nebenerwerbliche Landwirtschaft der Eltern, als Pelznäherin in Bad Godesberg, in der Herseler Zigarettenfabrik, mit  mehreren Putzstellen, etwa beim Deutschen Herold und bis zum 63. Lebensjahr mit einer Dauerstelle an der Uni Bonn. Aber Margot musste auch danach immer weiter machen und so war sie noch als Rentnerin bis zum Jahre 2009 – da sie sehr krank wurde - mit einem Putz-Nebenjob in einer Arztpraxis am Bonner Kaiserplatz beschäftigt, fühlte sich sehr wohl und machte als die gute Seele der Praxis dort und überhaupt  ihrem Namen alle Ehre, denn der ist, wie mir Astrid schrieb vom altgriechischen „margarites“ abgeleitet und bedeutet „die Perle“ .

„Ist das nicht wunderbar?“ schreibt Astrid weiter. Ja das ist es und der Blick zurück auf ihr Leben ist Beweis genug dafür.

Am 29. August 1961 geht Margot mit Franz Rainer Föhr die Ehe ein, im Dezember dann der kirchliche Segen. „ Bis dass der Tod uns scheidet“ – oft versprochen vor dem Traualtar, doch lebenslanges Glück und Gemeinsamkeit lassen  sich eben nicht vorausbestimmen.

Am 11. Juni 1975 wird die Ehe geschieden.

Ihre beiden Töchter, Claudia 1962 geboren und Astrid 1964 , zieht Margot allein groß und sie sorgt auch allein  für den Lebensunterhalt der Familie. Leicht hat sie es nicht gehabt, Geldsorgen gab es immer trotz unermüdlicher Arbeit. Aber sie hat es geschafft, geschafft, ihre zwei Mädels gut auf den Weg zu bringen, durchs Gymnasium gar, so dass ihnen, anders der Mutter seinerzeit, alle Türen offen standen ….

Und so ganz allein mit ihren Sorgen aber auch Freuden war Margot nie.“ Wir waren immer füreinander da, haben uns gegenseitig geholfen, viel miteinander unternommen“, sagt Margots Schwester Irmgard - und später dann das Leben unter einem Dach in Wohngemeinschaft mit Werner, 20 Jahre lang hier in Sankt Augustin in gutem Einvernehmen mit viel Gemeinsamkeit auch.

……. Margot , wie sie als Mutter von den Mädels erlebt wurde: verantwortungsbewusst, fürsorglich, liebevoll sei sie  gewesen, geduldig auch , immer hinter den Töchtern stehend und ihnen alles ermöglichend, was machbar war. Bescheiden und genügsam, wenn es um die eigene Person ging – auch das war sie.

Und das liebevolle Umsorgen, so die Tochter, hätte eigentlich nie aufgehört.“ Sie hat sich immer rührend um uns gekümmert,  wenn wir krank waren, uns morgens den Kaffee ans Bett gebracht. Bei Schulausflügen gab es gebackenes Ei auf Brot und zur Kommunion von Claudia hat sie beiden Töchtern Kostüme gehäkelt, die mit Taft ausgefüttert waren. Später hat sie uns alle bestrickt, einschließlich ihrer Schwiegersöhne, ihrem Enkel, langjährigen Bekannten und vermutlich auch Arbeitskolleginnen .

Und auch daran werden sie sich erinnern:

An ihr Interesse am aktuellen Tagesgeschehen, die Lust am Diskutieren über Politik , die Freude auch an der Musik. Unheimlich gern gesungen, das hat sie,  in der Küche beim Bratkartoffeln machen, klassische Konzerte besucht und sehr gern auch die Auftritte des Oberpleiser Kammerchores, in dem ihr Schwager Werner seit Jahren aktiv mit von der Partie ist.

Erinnerungen bleiben auch an ihre große Lust an Bewegung, am Rad fahren , am Wandern und Klettern über Jahre, da sie noch sehr agil und beweglich war. In Erinnerung an einen der Südtirol – Urlaube im Jahre 1981 erzählt Werner: „ sie konnte mich totlaufen und sie kletterte wie eine Gemse – sie liebte das….“

Geliebt und einen besonderen Zugang hatte Margot auch schon seinerzeit als Kind zu Pflanzen und Tieren. Sie liebte den Garten, die Kakteen, das Zusammenleben mit Katzen und Hunden auch, die immer in unterschiedlichen Mengen zum Haushalt dazugehörten. Ihr ein und alles bis vor ein paar Jahren Pudel Nina, sehr verwöhnt auch mit Butterbrötchen statt Hundefutter und mit einem eigens für sie angeschafften Buggy für Spaziergänge, als die dann in die Jahre kam …. Man kannte Margot hier in der Umgebung als die Frau mit Hund und Buggy. Viele soziale Kontakte entstanden durch die Hunde und auch darüber hinaus war Margot immer der Mensch, der es verstand, Zugang zu allen Menschen zu finden, vorurteilslos und egal welchen sozialen Hintergrund sie hatten.

 

Im Jahre 2009 erlitt Margot eine Hirnblutung. Eine Pflegeeinrichtung wurde notwendig, zunächst in Bad Godesberg und seit April 2012 lebte Margot schließlich hier in Sankt Augustin im Haus Monika,  zunehmend mehr in ihrer eigenen Welt und weit weg von der Realität - und immer mehr bedeutete sie in der letzten Zeit mit ihrem Verhalten: Ich will nicht mehr!

Und so war es dann auch –  sie als Familie haben es genau so erlebt -  Erlösung, als Margot schließlich am 10. August – da ist sie 73 Jahre alt - gehen durfte.

Das auch meinte Hermann Hesse als er schrieb: Einschlafen dürfen, wenn man müde ist und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange genug getragen hat. Das ist eine wunderbare Sache.

Wünschen wir Margot sehr, dass es ihr gut gehen möge dort, wo sie jetzt ist.

Zu guter Letzt und damit möchte ich mich aus den Erinnerungen an Margot ausblenden, sollen Worte ihres Enkelsohnes Nils stehen:

„ Ich behalte meine Oma als freundlichen, gut gelaunten, warmherzigen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung. …. Sie hat einen festen Platz in meinem Herzen!“


Der Familie alles Gute wünscht
mit herzlichen Grüßen Dr. Evelin Reinhold/ Trauerrednerin

 

 

Gedenkkerze

Astrid

Entzündet am 05.09.2013 um 23:04 Uhr

Deine Klassenkameradinnen haben heute eine Messe für Dich lesen lassen, sie denken alle so gerne an Dich.

Gedenkkerze

Astrid

Entzündet am 03.09.2013 um 23:16 Uhr

Kondolenz

Gedanken zur Trauerrede

02.09.2013 um 22:58 Uhr von Astrid

...so z.B. dass es meiner Mutter gelungen ist, Zugang zu allen Menschen zu bekommen, egal welchen sozialen Hintergrund sie haben. 

Es ging ihr um den Menschen als solchen, nicht um das, was er vor sich herträgt. Ebenfalls eine Eigenschaft, die sie groß gemacht hat, wie auch Ihre Hilfsbereitschaft, ihre Bescheidenheit und ihre Genügsamkeit.  
Völlig neidlos konnte sie jeden Menschen so annehmen, wie er ist. Sie konnte sich fürchterlich aufregen,  wenn einer was bekommen, hat was er überhaupt nicht verdient hat, denn sie hatte auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. 
 
Übrigens hatte ich Ihr mal eine Geburtstagskarte geschenkt mit der Bedeutung ihres Namens, Ich hab's noch mal recherchiert: 
Margarete ist abgeleitet vom altgriechischen „margarites“ (μαργαρ?της) und bedeutet„die Perle“. Über das lateinische „margarita“ kam der Name in den ...
-Ist das nicht wunderbar?- 
 
Zum Thema 'liebevolle Mutter' habe ich gedanklich auch noch mal einiges Revue passieren lassen. Liebevoll, auf körperliche Nestwärme bezogen, gab es natürlich, als wir klein waren, das war aber irgendwann vorbei, wie es so in der natürlichen Entwicklung von Kindern ist. Das liebevolle Umsorgen hat eigentlich nie aufgehört. Sie hat sich immer rührend um uns gekümmert, wenn wir krank waren, hat uns morgens den Kaffee ans Bett gebracht (worüber mein jetziger Angetrauter immer schmunzeln musste). Bei Schulausflügen gab es gebackenes Ei auf Brot und zur Kommunion von Claudia, hat sie beiden Töchtern Kostüme gehäkelt, die mit Taft ausgefüttert waren. Später hat sie uns alle bestrickt, einschließlich ihrer Schwiegersöhne, Ihrem Enkel, langjährigen Bekannten und vermutlich auch Arbeitskollegen. Wenn das nicht liebevoll ist, weiß ich's nicht.
 
Es gab in Tannenbusch unzählige gemeinsame Abende, an denen wir  mit den Nachbarn zusammen Handarbeiten gemacht haben, auch noch als wir schon Teenager waren, auch das war ein Stück Nestwärme und auch Ausdruck ihres Wunsches nach Gemeinschaft und Geselligkeit. 
 
 
Nachfolgend noch ein Statement des mittlerweile 21jährigen Enkels, Nils: 
Ich behalte meine Oma als  freundlichen, gut gelaunten, warmherzigen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung, Ich habe in meiner Kindheit mitbekommen, dass sie viel und auch schwer gearbeitet hat. Sie hat sich immer so gefreut, wenn sie mir mit Geschenken eine Freude machen konnte. Sie hat einen festen Platz in meinem Herzen.
 
 
 
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